2013 – Manni und die 40 Gläubiger

bruederBuch: Frank, Sebastian und Tobias Hengstmann
Premiere: 20.06.2013 im Freigeländes des Magdeburger Technikmuseums
letzte Vorstellung: 27.07.2013 im Freigeländes des Magdeburger Technikmuseums
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Worum geht es denn eigentlich! Eigentlich geht es immer um das liebe Geld. Das Geld in jeglicher Form lieb sein kann, hat aber bis heute niemand so richtig beweisen können. Geld ist bekanntlich nur zu dem lieb, der es besitzt. In jeglicher Form. Also Aktien, Fonds, Staatsanleihen oder das gute alte Sparbuch. „Nur Bares ist Wahres“ hat durch den bargeldlosen Zahlungsverkehr kaum noch Bedeutung. Und hier steckt der Teufel im Detail. Das Detail an sich ist quasi die Wohnung des Teufels. Heutzutage muss man eben nicht mehr „Bares“ auf den Kassentisch legen, um Waren jeglicher Art zu erwerben. Man zahlt heute cool mit Karte, Lastschriftverfahren oder Einzugsermächtigung. Also wie gesagt nicht gleich, aber zeitnah. Denn erst später klopft das Lastschriftverfahren oder die Einzugsermächtigung am jeweiligen Konto an und möchte dann das liebe Geld. Wenn aber das Konto dann sagt: „Tut mir leid. Niemand zu Hause!“ hat man ein Problem. Denn das liebe Geld macht eine Metamorphose durch und verwandelt sich in etwas, dass überhaupt nicht lieb ist, in Schulden. Komisch, der Begriff Schulden hat nur einen Plural. Einen Singular gibt es nicht. Darum treten Schulden immer in geballter Form auf. Man hat eben nur selbst Schuld, wenn man Schulden hat. Sagen jedenfalls die Gläubiger. Davon können Versandhäuser und Online-Shopping-Anbieter Geschichten aus tausendundeiner Nacht erzählen. Und im wahren Leben kann das Pendant zum Gläubiger, also der Schuldner, nicht in die Wüste gehen und zum Berg sagen: „Sesam, öffne dich“. Im Gegenteil, der Schuldner wird in die Wüste geschickt und landet dann nicht in der Sahara, sondern in den Fängen des Inkassobüros. Schlimmsten Falls sogar vorm Kadi. Das alles trifft aber nur auf den „Kleinen Mann“ zu. Der „große Staat“ darf, ja muss Schulden machen. Und das ist dann auch noch gesamtgesellschaftlich legitimiert. Denn der „kleine Mann“, auch wenn er keine Schulden hat, wird vom „Großen Staat“ gezwungen, mit seinen Steuern dieses Schuldengebirge auch noch abzutragen. Und das ist kein Märchen. Nicht mal aus tausendundeiner Nacht. Na dann, gute Nacht!

Es spielen:
Frank Hengstmann
Sebastian Hengstmann
Tobias Hengstmann
Jana Stave
Klaus Schaefer
Christian Karius