„Vater unser – der Du dankenswerter Weise bei uns bist“, sagten sich Sebastian und Tobias Hengstmann, als die beiden jungen Kabarettisten über ein neues, nunmehr schon das siebte Programm nachdachten und meinten damit ihren wirklichen Vater, das Kabaretturgestein, Frank Hengstmann. Klar, meinten die Brüder: Der Alte hat uns das Laufen beigebracht und zwar im richtigen Leben, aber eben auch in der fiktiven Welt des Kabaretts. Klar, sagten die Brüder: Unser Vater hat es von seinem Vater und wir übernehmen den Stab des Kabarettkoloss von unserem Alten.
Klar, rufen die Brüder: Das ist keines Wegs despektierlich, also abfällig, gemeint. Sie sagen zu ihm nun mal in respekt- und liebevoller Weise „Der Alte“.
Klar, manifestieren die Brüder: Der Alte ist weise. Aber wohlweislich in einem Alter, in dem subtile Kontrollmaßnahmen immer mehr von Nöten sind.
Klar, äußern die Brüder: Wir werden den Alten schützen, denn Schutz ist die effektivste Art und Weise, den Alten unter Kontrolle zu halten.
Klar, denken die Brüder: Wo geht das besser, als in einer eigenen Spielstätte, quasi in einem eigenen Haus. Da kriegt der Alte ein „Zimmer“ und dort kann er machen, was er schon seit 47 Jahren gern und gut tut: Spielen! Und zwar Kabarett! Und zwar mit uns.
Also ist alles klar: (Kabarett)Söhne, Sebastian und Tobias, und (Kabarett)Vater Frank verbindet schon immer ein starkes Familienband und jetzt bilden sie auch auf der (Kabarett)Bühne ein(e) Familienband(e). Auch musikalisch und mit allen Konsequenzen. Denn die Devise lautet: Gemeinsam ist man unschlagbar. Allerdings verschwimmt das, was sich im kleinen Kreis einer Familienbande ganz klar zeigt, mehr und mehr im großen Kreis des menschlichen Miteinanders, der Parteienverbundenheit, einer großen Koalition, der sozialen Marktwirtschaft oder im internationalen politischen Verbund. Das ist der Ansatzpunkt für das aktuelle politisch-satirische Kabarettprogramm von und mit Frank, Sebastian und Tobias Hengstmann. „Vater unser“, dass mit vielen musikalischen Zutaten abgeschmeckt ist.
Na klar.