Bernd Kurt Goetz

Deutschland etwas zurückgeben – Goetzenbilder 2013
Solo-Programm von und mit Bernd Kurt Goetz
Regie: Hella Stövesand
Premiere: 9. Januar 2013 „…nach Hengstmanns

Deutschland ist ein schönes Land. Wir leben in Deutschland wie auf einer Insel der Glückseligkeit. Das sollten auch jene Deutschen erkennen, die arm sind oder sich benachteiligt fühlen.

Allen deutschen Staatsbürgern sei zugerufen: Überlege nicht, was du von diesem Staat bekommen kannst, sonst frage dich, was du ihm geben kann. Jeder sollte zumindest das geben, was er geben kann. Und wem nichts bleibt, als freundlich zu grüßen, der sollte damit auch nicht geizen. Bernd Kurt Goetz ergeht sich in einem Lob für Deutschland, aber er erlaubt sich einige Ausraster und klagt an oder rutscht unter die Gürtellinie. Aber immer präsentiert er sich als ein Meister des Wortes. Das ist sein Metier.

Er brilliert mit Formulierungen, die Glanz und Elend der Zeit auf den Punkt bringen. Er ist eher ein Maultier als ein Mensch, denn er arbeitet vor allem mit dem Mund. Goetz steht auch für Overcross. Er spielt den Tod und den Clown. Er pendelt zwischen Haltung und Unterhaltung. Viel zu vielen Leuten kommt er zu anspruchsvoll daher, anderen erfüllt er gerade so ihren Anspruch.

Denn er bedient sowohl das ernste Schauspielfach wie zum Beispiel ZUM HIMMEL HOCH!, MITTELDEUTSCHER JEDERMANN oder EDITHA MY LOVE als auch die Unterhaltungskunst, insbesondere die Kabarettszene.

Goetz lebt zwar sein Dasein als Optimist, aber er glaubt nicht, dass jemand diesen Text bis hierher liest. Die jedoch, die den Text bis hierher lesen, sollen belohnt werden. Denn wenn diese Langzeitleser auf das Stichwort „Katze“ zu Beginn einer Vorstellung bellen, dann erhalten sie vom Darsteller ein Stück Schokolade geschenkt. Goetz trägt für alle Fälle eine größere Menge Schokolade bei sich. Den Rest verzehrt er jeweils selbst.

Die Zeit wird zeigen, ob er durch diese Maßnahme arm wird oder fett.